Digestif aus Italien: Das Beste zum Schluss!

Digestif aus Italien: Das Beste zum Schluss!

Digestif: Geschätzter Verdauungsschnaps der Italiener.

Die italienischen Aperitifs sind zu recht weltberühmt – ob ein Martini oder Aperol, ein Prosecco oder ein Bellini: Auf dem Mailänder Piazza del Duomo oder in der Via de’ Tornabuoni in Florenz weiß man den Abend genussvoll einzuläuten.

Aber auch der gute alte Digestif wird in Italien sehr geschätzt. Dementsprechend umfassend ist das Angebot in den Trattorias, Osterias und Pizzerias am Stiefel. Zeit, das Hohelied auf den italienischen „Drink danach“ anzustimmen – hier sind die Top 5 der Digestifs zwischen Südtirol und Sizilien. In alphabetischer Reihenfolge übrigens, auch nach diversen Verköstigungen konnten wir uns nicht auf eine Rangliste festlegen … In diesem Sinne: Salute!

Die Top 5 der italienischen Digestifs

Amaro

Fernet Branca, Ramazzotti, Averna – das sind die bekanntesten Vertreter des Amaro (zu Deutsch: „bitter“). Der Kräuterlikör hat meist einen bitter-süßen Geschmack und eine dickflüssige Konsistenz, weist einen Alkoholgehalt zwischen 16 und 40 Prozent auf. Der Averna zum Beispiel, der 60 verschiedene Kräuter beinhaltet, liegt mit 29 Prozent im Mittelfeld. Ebenfalls recht milde kommen der Ramazzotti (30 Prozent Alkoholanteil) und der auf Artischockenbasis gebraute Cynar (16 Prozent) daher. Wer es etwas kräftiger mag, greift zum Vecchio Amaro del Capo (35 Prozent) oder zum besonders würzigen Fernet Branca (39 Prozent). Einen Amaro genießt man pur oder auf Eis mit einem Scheibchen Zitrone – übrigens sowohl als Aperitif als auch als Digestif.

Amaretto

Der süße Mandellikör Amaretto mit einem Alkoholgehalt zwischen 20 und 30 Prozent schmeckt immer auch ein bisschen nach Marzipan. Dabei erinnert der Name Amaretto nicht von ungefähr an den Amaro: Amaretto ist die Verkleinerungsform von Amaro, was – wir erinnern uns – auf Deutsch „bitter“ bedeutet. Ursprünglich wurde der Amaretto auch mit Bittermandeln aromatisiert, die Geschichte dieses Digestif-Getränks soll bis ins frühe 16. Jahrhundert zurückreichen.

Brandy

Entgegen landläufiger Meinung muss ein Brandy nicht zwangsläufig aus Spanien kommen – auch in Italien wird hervorragender Weinbrand produziert. Der Vecchia Romagna zum Beispiel kann auf eine beinahe 200-jährige Geschichte zurückblicken. Zweifach destilliert, weist er mit seinen knapp 40 Prozent Alkohol einen herrlich weichen und runden Geschmack auf. Als Digestif genossen rundet der Vecchia Romagna ein gutes Mahl perfekt ab. Auch der Stock 84 ist eine bekannte italienische Brandy-Marke. Tipp: Einen hochwertigen Brandy trinkt man pur, idealerweise aus einem leicht angewärmten Cognac-Schwenker, in dem sich die feinen Aromen voll entfalten können.

Grappa

Der Grappa ist einer der beliebtesten italienischen Digestifs. Die Herstellung dieses Tresterbrands ist aufwendig und in Italien klar festgelegt – das garantiert eine gleichbleibend hohe Qualität. So muss jeder Grappa mindestens sechs Monate reifen, bevor er in den Handel kommt. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 37,5 Prozent und erreicht maximal 60 bis 70 Prozent. Grappa ist ein uraltes Getränk – der Name wird erstmals im Jahr 1541 erwähnt. Ein guter Grappa hat einen kräftigen, aber gleichzeitig milden Geschmack. Ein Tulpenglas hilft dem Digestif, seinen Geschmack zu entfalten.

Sambuca

Der Sambuca ist ein klarer Likör aus Sternanis, Anis und Süßholz mit einem Alkoholgehalt von 38 bis 42 Prozent. Sein aromatischer Geschmack, der an Lakritz erinnert, macht ihn zu einem einzigartigen Digestif – besonders, wenn er „mit Fliege“ („con la mosca“) getrunken wird. Bei dieser Variante kommen drei Kaffeebohnen ins Glas. Die Bohnen werden beim Trinken zerkaut und neutralisieren so den süßen Geschmack des Digestifs. Übrigens: Das Anzünden des Sambucas ist vor allem außerhalb Italiens verbreitet und sorgt eher den gewissen Showeffekt. Schmecken tut’s aber auch!

Bild: Fotolia, 107682929, sarymsakov

Vom 22.12.2016  |  Kategorie: