Verona: Sehenswürdigkeiten im Zeichen von Romeo und Julia

Verona: Sehenswürdigkeiten im Zeichen von Romeo und Julia
Ein Engländer machte die italienische Stadt Verona unsterblich: Als William Shakespeare zwischen 1594 und 1596 seine Tragödie „Romeo und Julia“ verfasste, siedelte er die Geschichte der todgeweihten Liebenden genau hier an.

Im Nordosten Italiens, in der heutigen Region Venetien, um genau zu sein. Über 400 Jahre später pilgern noch immer Scharen von Besuchern zum Haus der Julia und dem berühmtesten Balkon der Geschichte. Nur eine von Veronas vielen Sehenswürdigkeiten – die wichtigsten nennen wir hier.

Eine bewegte Geschichte

Schon vor Romeo und Julia blickte Verona auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich von den Rätern gegründet und von den Galliern erobert, wurde Verona im Jahr 89. v. Chr. zu einer römischen Kolonie. Unter Augustus erlebte die Stadt eine Blütezeit, bevor sie Mitte des 1. Jahrtausends zunächst vom Hunnenkönig Attila geplündert und anschließend zur Residenz des Ostgotenkönigs Theoderich wurde. Ende des 1. Jahrtausends gehörte Verona zum Herzogtum Bayern, dann zu Kärnten. Im 12. Jahrhundert erhielt Verona das Stadtrecht, geriet aber immer wieder unter die Herrschaft anderer Mächte wie Mailand oder Venedig. Nachdem die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts an Österreich ging, wurde sie 1866 Teil des Königreichs Italien. Heute gilt Verona mit seinen gut 250.000 Einwohnern als eine der schönsten Städte Italiens – also eines Landes, das nicht gerade arm ist an schönen Städten. Mit anderen Worten: Verona und seine Sehenswürdigkeiten sind ein echter Touristenmagnet. Nicht nur wegen der Nähe zu Venedig und dem Gardasee.

Veronas größte Sehenswürdigkeiten

Die Piazza delle Erbe ist seit der Antike das Zentrum und Herz von Verona. Der Platz ist eine von Veronas Top-Sehenswürdigkeiten, wird häufig als schönster Platz Italiens bezeichnet. Über Jahrhunderte liefen hier die Fäden des politischen und wirtschaftlichen Lebens der Stadt zusammen, noch heute staunen Besucher über die langgezogenen Case dei Mazzanti mit ihren prächtigen Fresken und die barocke Pracht des Palazzo Maffei. Das Zentrum der Piazza delle Erbe wird von der Statue Madonna Verona beherrscht, die schon bald nach ihrer Errichtung im 14. Jahrhundert zum Symbol der Stadt erkoren wurde. Tipp: Am westlichen Ende der Piazza steht der 84 Meter hohe Torre dei Lamberti, dessen Aussichtsplattform einen spektakulären Blick auf Veronas Altstadt bietet, etwa auf den bedeutenden Dom Santa Maria Matricolare.

Ganz in der Nähe der Piazza delle Erbe befindet sich einer der großen Wallfahrtsorte für Verliebte, Romantiker und Literaturfreunde: das Haus der Julia, „Casa di Giulietta“, einer der Schauplätze von „Romeo und Julia“. Der weltberühmte Balkon im Innenhof allerdings, an dem sich die beiden in dem Stück ihre Liebe füreinander eingestehen, wurde erst nachträglich für die Touristen angebracht. Viele Besucher stecken kleine Zettel mit Liebesbotschaften in das Mauerwerk, auf ihr Glück hoffend. Auch wenn die Geschichte von Romeo und Julia historisch nicht verbürgt ist, ist der Zauber, der von ihr ausgeht, ungebrochen!

Veronas Arena und seine Opern

Veronas größte Sehenswürdigkeit ist aber die städtische Arena, mit einem Umfang von knapp 400 Metern das nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua drittgrößte Amphitheater der Welt. Veronas Arena entstand bereits ein halbes Jahrhundert vor dem Kolosseum und wurde etwa um das Jahr 30 n. Chr. unter Kaiser Tiberius fertiggestellt. Während sich in der Antike hier die Gladiatoren die Köpfe einschlugen und im Mittelalter Turniere veranstaltet wurden, ist die Arena seit 1913 der Musik vorbehalten: Zum 100. Geburtstag von Giuseppe Verdi wurde dessen Oper „Aida“ in der Arena aufgeführt. Die hervorragende Akustik des altehrwürdigen Amphitheaters sorgte dafür, dass die Begriffe Verona und Oper schnell zusammenwuchsen. Seit mehr als 100 Jahren ist die Arena regelmäßiger Veranstaltungsort für Opernaufführungen, aber auch für Rockkonzerte. Etwa 22.000 Zuschauer passen heute in das beeindruckende Bauwerk.

Nur etwa einen Kilometer von der Arena entfernt liegt mit dem Teatro Romano di Verona ein weiterer Bau aus der Römerzeit, entstanden um 20 v. Chr. Oberhalb des Theaters befindet sich mit dem Museo archeologico al teatro romano ein sehenswertes Museum für Archäologie.

Bild:© Fotolia, 157451274, xbrchx

Vom 17.01.2018  |  Kategorie: