Die schönsten Weinanbaugebiete: Sizilien
Hätten Sie’s gewusst? Die größte Weinregion Italiens ist Sizilien mit Rebflächen von über 112.000 Hektar, von hier stammt etwa 15 Prozent des in Italien erzeugten Weins.
Neben der Hauptinsel gehören die kleineren Liparischen Inseln ebenso dazu wie das Eiland Pantelleria. Sizilien sei mehr als eine Insel, nämlich ein Weinbaukontinent, sagte der renommierte Weinkenner Attilo Scienza vor Kurzem süffisant.
Lange Jahre hat man bei der sizilianischen Weinproduktion vor allem auf Masse gesetzt, erst seit gut zwei Jahrzehnten legen immer mehr Winzer immer mehr Gewicht auf Klasse. Zwar trägt auch heute noch nur ein Bruchteil der Weine das begehrte DOCG-Siegel, das höchste Qualität garantiert, das heißt aber nicht, dass es nicht unzählige gute Tropfen zu entdecken gäbe, die Weinliebhaber in Entzücken versetzen. Das hat auch damit zu tun, dass inzwischen verstärkt auf nachhaltigen Anbau und Produktion gesetzt wird, Bio liegt auch hier im Trend. Wir stellen im Folgenden drei außergewöhnliche Weingüter Siziliens vor.
Siziliens Weinkönigin: Francesca Planeta
Zu den absoluten Top-Adressen unter Siziliens Weingütern gehört Planeta, das gerade sein 20. Jubiläum feiern konnte. Es liegt im Süden der Insel und wird von der gleichnamigen Familie betrieben. Eine internationale Spitzenmarke nennt der „Gambero Rosso“, Italiens Weinbibel, Planeta und lobt vor allem „die perfekte Übereinstimmung mit dem Herkunftsterroir“. Der Cerrasuolo di Vittoria „Dorilli“ DOCG 2012 darf sich gleich mit drei Gläsern schmücken, die höchste Auszeichnung, die der „Gambero Rosso“ vergibt. Francesca Planeta wurde von Lesern des Magazins „Vinum“ vor einiger Zeit zur „Donne del Vino“ gewählt – man schmeckt, warum. Die Jahresproduktion von Planeta beläuft sich auf 2,3 Millionen Flaschen, immer mehr davon werden auch in Deutschland verkauft.
Cusumano – ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
Bereits seit 40 Jahren baut die Familie Cusumano auf Sizilien Wein an. Gründer Franceso Cusumano legte von Anfang an größten Wert darauf, den idealen Standort für die jeweilige Weinsorte zu finden – seien es autochthone sizilianische Rebsorten oder internationale. Die Weine zeichnen sich durch Modernität und Trinkbarkeit aus. Gleich zwei Drei-Gläser-Weine bietet Cusumano an, aber auch eine breite Auswahl an einfach nur leckeren Weinen von Nero d’Avola bis zu Merlot und Syrah. Die jährliche Produktion beträgt 2,5 Millionen Flaschen. Aber Quantität geht auch hier nicht auf Kosten von Qualität.
COS: Pioniere des biologischen Weinanbaus
Eigentlich sind sie studierte Architekten – doch seitdem Giambattista Cilia und Giusto Occhipinti im Jahr 1980 einen Weinberg geschenkt bekamen und dort begannen, ihre Leidenschaft für den Wein zu professionalisieren, ist ihr Architekturbüro nur noch Nebensache. Stattdessen kauften sie zusammen mit ihrem Partner Pinuccia Strano (zusammen ergeben die Anfangsbuchstaben ihrer drei Nachnamen COS) weitere Flächen hinzu und experimentierten viel mit biologischem Anbau. Und mit der Weinproduktion in Amphoren, die sie aus Spanien importierten. Das Resultat: absolut ungewöhnliche, ambivalente Weine wie der Pithos bianco, der gleichzeitig sizilianische Frische und ein hochreifes Bukett aufweist. Übrigens: Wenn Cilia und Occhipinti doch noch mal als Architekten auftreten, dann am liebsten im Zusammenhang mit Wein. So hat Occhipinti vor einiger Zeit ein neues Weingut entworfen – für die Konkurrenz von Planeta.
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