Rom kulinarisch – Wo Sie wirklich lecker essen
Der Trick: Lassen Sie sich keinesfalls von den Kellnern kobern, die in den Touristenvierteln lautstark (und oft auch auf Deutsch) ihr Essen anpreisen, das sich allzu oft als labbrige Pizza und matschige Pasta entpuppt. Die Redaktion des Andronaco-Magazins hat für Sie ein paar Tipps zusammengestellt, die sicherstellen, dass Sie bei Ihrem Rom-Wochenende keinen Reinfall erleiden.
Frühstück: Hauptsache guter Caffè
Vergessen Sie das „Continental Breakfast“ in Ihrem Hotel, und denken Sie gar nicht erst darüber nach, groß fürs Frühstück einzukaufen, wenn Sie in einer Ferienwohnung untergekommen sind. „Wenn man in Rom is(s)t, dann sollte man es wie die Römer halten“, sagt in etwa ein altes Sprichwort. Und das heißt: Ein üppiges Frühstück fällt aus!
In jedem Eckcafé bekommen Sie einen köstlichen Cappuccino und ein knuspriges Brioche oder Cornetto, eine Kombination, die Sie perfekt auf die vormittägliche touristische Entdeckungstour vorbereitet. Ein echter Klassiker unter den römischen Cafés ist das 1938 eröffnete „Sant’Eustachio Il Caffè“ unweit des Pantheons (Piazza di Sant‘Eustachio, 82) – erwarten Sie aber kein pompöses Kaffeehaus Wiener Prägung, die Ausstattung ist unscheinbar, der Kaffee wird im Stehen genossen. Dafür gibt es in der ganzen Stadt keinen besseren!
Mittagessen: Ein Muss in Rom
Leichte Mittelmeerküche ist übrigens nicht typisch römisch: In der Hauptstadt mag man es deftig, liebt Eingeweide, fetten Speck, saftige Würste. Gerichte also, die für Touristen mittags eher nicht zu empfehlen sind – es sei denn, Sie möchten statt mit Sightseeing den Nachmittag lieber mit einem Schläfchen verbringen (was wiederum sehr italienisch wäre).
Wir empfehlen für die Mittagspause das zentral gelegene „Ditirambo“ (Piazza della Cancelleria, 74), ein kleines, gemütliches Restaurant, zwar nicht billig, aber für die gebotene Qualität preiswert. Das „Ditirambo“ beschäftigt wie so viele der besseren italienischen Restaurants eine Köchin, die nur für Pasta und Dolci zuständig ist; probieren Sie also unbedingt ein Gericht wie „Hausgemachte Taglioni mit Artischocken, Schweinebacke und Schafskäse“ (11 Euro). Wie bereits gesagt, der Römer scheut die Kalorien nicht… Hauptgerichte wie gegrillter Tunfisch oder Entrecôte schlagen mit etwa 17 Euro zu Buche, mittags wird für 30 Euro ein Menü angeboten.
Wer eine preiswertere Alternative sucht, dem sei das „La Gatta Mangiona“ (Via Federico Ozanam, 30-32) ans Herz gelegt, das vor allem wegen seiner ausgezeichneten Pizzen berühmt ist, die ab neun Euro zu haben sind. Hier bekommen Sie auch herrliche Focaccia und köstliche Pasta sowie gesunde Salate.
Abendessen: Elegant genießen
Am Abend darf es in Rom ruhig mal etwas schicker zugehen. Die Männer schmeißen sich in einen lässigen Anzug oder Designerjeans, die Frauen tragen High-Heels zu luftigen Kleidern. Und das Ristorante der Wahl? Sollte entsprechend gestylt sein. Wie zum Beispiel das „Il Convivo Troiani“ (Vicolo dei Soldati, 31), ein Wallfahrtsort für Liebhaber der italienischen Küche. Bei der klassisch-eleganten Einrichtung machen die drei Troiani-Brüder ebenso keine Kompromisse wie beim Essen: Jedes Gericht sieht aus wie ein modernes Kunstwerk und schmeckt absolut einzigartig. Allerdings: Diese überragende Qualität hat auch einen entsprechenden Preis: Mit mindestens 140 Euro pro Person allein für das Essen müssen Sie rechnen. Oder Sie entscheiden sich gleich für das Degustationsmenü inklusive Weinbegleitung für 200 Euro pro Person.
Mag das „Il Convivo Troiani“ nur etwas für besondere Gelegenheiten sein, empfehlen wir das „Fortunato Pantheon“ (Via del Pantheon, 55) ohne Einschränkung. Wie der Name bereits verrät, liegt das Restaurant in unmittelbarer Nähe zum Pantheon. 1975 gegründet, gehört es zu Roms absoluten Institutionen. Von Bill Clinton über Helmut Kohl und Adriano Celentano bis zu Scarlett Johansson: Die Mächtigen, Reichen und Kreativen essen hier gern – und werden genauso freundlich behandelt wie jeder normale Gast. Die Küche bietet italienische Klassiker auf höchstem Niveau – und die Preise sind absolut fair (vier Gänge à la carte etwa 80 Euro).
Für Fischliebhaber, die keinen besonderen Wert auf Design legen, ist eine der ersten Adressen Roms das „La Fraschetta del Pesce“ (Via Giovanni Pittaluga, 7/9). Der Fisch ist so frisch, dass er eben noch im Meer geschwommen sein muss, die Preise für die Menüs (ab 25 Euro) sind absolut fair, gleiches gilt für die Weine. Und die Atmosphäre ist so herzlich und familiär, dass man eigentlich nirgendwo anders mehr essen will – das „La Feschetta“ gehört definitiv zu den Kandidaten für unsere Lieblingsitaliener in Rom.
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