Ferrari – eine italienische Legende
Sie sind, wie die ganze Geschichte von Ferrari, untrennbar mit dem Namen Enzo Ferrari verbunden. Der 1898 in Modena geborene Rennfahrer gründete 1929 seinen eigenen Rennstall, die Scuderia Ferrari. An den Start ging die Scuderia anfangs noch mit Fahrzeugen von Alfa Romeo. 1939 schied Enzo Ferrari bei Alfa aus, 1943 zog er mit seinem Unternehmen von Modena nach Maranello, wo er nach Ende des Zweiten Weltkrieges den Ferrari 125 S entwarf und baute: Es war der Startschuss für Ferrari als Marke. Der 125 S mit seinem 12-Zylinder-Motor gewann im Mai 1947 sein erstes Rennen, den Großen Preis von Rom. Seitdem hat Ferrari mehr als 5.000 Autorennen gewonnen, darunter mehr als 220 Siege in der Königsklasse, der Formel 1.
Daneben begann Ferrari, seine Technik auch in Sportwagen für die Straße zu installieren, vornehmlich in Coupés. Bereits in den Sechzigerjahren galten Ferraris Fahrzeuge als unverzichtbare Accessoires des Jetsets. 1969 stieg der italienische Autobauer Fiat mit 50 Prozent bei Ferrari ein, der Anteil ist bis heute auf 90 Prozent angewachsen. Die restlichen zehn Prozent liegen bei Enzo Ferraris Sohn Piero, der nach dem Tode seines Vaters im Jahr 1988 zum Vizepräsidenten aufstieg.
Rasantes Modell zum 70. Geburtstag
Aktuell umfasst die Produktpalette fünf Straßenfahrzeuge – vom „Einstiegsmodell“ 488 mit V-8-Motor, das auch als „Spider“-Variante mit faltbarem Hard-Top-Dach erhältlich ist, bis zum LaFerrari, dem ersten Hybridmotor aus dem Hause Ferrari. Zum siebzigjährigen Bestehen der Marke kommt mit dem 812 Superfast der bislang stärkste und schnellste Ferrari auf den Markt: Der Zwölfzylinder-Motor bringt es auf 800 PS bei 6,5 Litern Hubraum. Auf 100 Stundenkilometer beschleunigt der 812 Superfast in sage und schreibe 2,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 340 Stundenkilometern angegeben. Der Vorgänger F12 schlug mit bis zu 380.000 Euro zu Buche, mit seiner höheren Leistung dürfte der 812er noch teurer werden. Aber für einen echten Ferrari-Liebhaber ist der Preis sowieso von untergeordneter Bedeutung.
Traditionsfarbe Rot
Übrigens: Das legendäre Ferrari-Logo geht zurück auf einen italienischen Kampfpiloten im Ersten Weltkrieg. Das Flieger-Ass Francesco Baracca hatte sich das Cavallino Rampante, das springende Pferd, auf sein Flugzeug malen lassen, bevor er im Jahr 1918 bei einem Einsatz ums Leben kam. Nach Kriegsende boten Baraccas Eltern Enzoi Ferrari an, das Symbol für seine Autos zu nutzen. Die Erklärung, warum so viele Ferraris rot sind, ist dagegen eher banal: Rot war schlichtweg die Farbe, die italienischen Rennwagen zu Beginn des 20. Jahrhundert vom internationalen Automobilverband zugewiesen wurde.
Bild: © Ferrari