Italiens Gastro-Routen: Der Genuss liegt auf der Straße
Die „Strada del Tartufo Bianco d’Alba“
Ah, der weiße Trüffel, auch „König der Trüffel“ genannt … Eine Köstlichkeit, die leider zu den teuersten Lebensmitteln der Welt gehört. An dieser bedauernswerten Tatsache ändert auch die „Straße des weißen Trüffels von Alba“ nichts, die durch das untere Piemont führt. Aber eine kleine Kostprobe vor Ort kann ja nicht schaden.
Die Strada del Tartufo Bianco d’Alba verläuft durch das Gebiet der Provinzen Allesandria, Asti und Cuneo, in denen der edle Speisepilz wächst. Die Stadt Alba im Piemont ist auch Heimat der alljährlichen Trüffelmesse, die an den Wochenenden im Oktober und November stattfindet. Mehr als 100 Stände bieten ihre Delikatessen an – darunter natürlich weißer und schwarzer Trüffel, aber auch regionale Schinken- und Käsesorten sowie feine Weine.
Die „Strada del Culatello di Zibello“
Ebenfalls in eine herrliche Landschaft eingebettet ist die „Strada del Culatello di Zibello“, die sich nordwestlich von Parma durch die Region Emilia Romagna schlängelt. Interessante Orte auf dieser Schinken-Tour sind Busseto, Fontanellato, San Secondo Parmense, Colorno, Sissa, Roccabianca und Polisine Parmense. Der Culatello di Zibello kommt aus dem Örtchen Zibello und gilt als einer der besten Schinken Italiens. Da die Herstellung noch aufwendig per Hand erfolgt und strengen Vorschriften unterliegt, hat Culatello di Zibello die geschützte Herkunftsbezeichnung DOP (Denominazione d’Origine Protetta).
Natürlich ist die ganze Gegend um Parma berühmt für ihren gleichnamigen Schinken. Eigentlich stammt der Parmaschinken aber aus der Kleinstadt Langhirano, die etwa 20 Kilometer südlich von Parma liegt. Bis heute wird hier ein Großteil des Parmaschinkens hergestellt, ein Besuch im örtlichen Museo del Prosciutto klärt auf.
Die „Strada del Riso Vialone“
Südlich von Verona verläuft die „Strada del Riso Vialone“. In dieser flachen Landschaft, der Bassa Veronese, wird auf einer Fläche von etwa 2.000 Hektar der besonders für Risotto geeignete Reis Riso Vialone Nano angebaut – schon seit dem 15. Jahrhundert. Auch der Riso Vialone Nano ist durch eine Herkunftsbezeichnung geschützt und unterliegt strengen Qualitätsanforderungen. So haben sich die lokalen Bauern dazu verpflichtet, beim Anbau weitestgehend auf Chemikalien zu verzichten. Außerdem verwenden sie zum Bewässern der Felder nur reines Quellwasser.
Entlang der „Reisstraße“ reihen sich Kirchen, Schlösschen und hübsche Ortschaften harmonisch aneinander; besonders interessant sind die vielen Mühlen am Wegesrand, die früher der Reisverarbeitung dienten. Hier lohnt besonders ein Abstecher zur Pila Vecia, der ältesten Mühle der Region: Seit 1650 ist sie in Betrieb. Das hauseigene Restaurant hält, wie sollte es anders sein, in erster Linie Risotto-Spezialitäten bereit. Aber nur auf Vorbestellung!
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