Sizilien: Top-Sehenswürdigkeiten auf Italiens größter Insel
Nicht nur der große Johann Wolfgang von Goethe zeigte sich auf seiner „Italienischen Reise“ begeistert von der Schönheit des Eilands: „Daß ich Sizilien gesehen habe, ist mir ein unzerstörlicher Schatz auf mein ganzes Leben.“ Griechen, Phönizier, Karthager und Römer machten es sich hier gemütlich, errichteten ihre Städte und Siedlungen unter dem alles überragenden Vulkan Ätna.
Hier finden sich spektakuläre historische Zeugnisse, fantastische Landschaften und wunderschöne Strände – fernab aller Mafia-Klischees. Begleiten Sie uns auf einen kleinen Ausflug zu Siziliens Top-Sehenswürdigkeiten: Diese Orte müssen Sie gesehen haben!
Sizilien-Tipp Nummer 1: Der Ätna
Bei einer Aufzählung der Sizilien-Sehenswürdigkeiten führt kein Weg an ihm vorbei: Mit rund 3.300 Metern ist der Ätna der höchste Vulkan Europas – und einer der aktivsten. Alle paar Jahre bricht es aus ihm heraus, zuletzt im Dezember 2015. Besucher können mit einer Seilbahn auf etwa 2.500 Meter Höhe fahren, von dort geht es mit einem Bus auf 3.000 Meter. In der Talstation der Seilbahn können auch Führer für die Gipfelregion angeheuert werden. Ausflüge auf eigene Faust sind übrigens wirklich gefährlich – dann und wann spuckt der Berg Vulkangeschosse aus! Es empfiehlt sich ein früher Besuch, im späteren Tagesverlauf liegt der Berg oft im Nebel.
Einer der schönsten Orte Siziliens: Noto
Noto, die „Hauptstadt des sizilianischen Barocks“, wurde 2003 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Gelegen im Val di Noto, spiegelt Noto wie keine andere Stadt die Blütezeit des Spätbarocks wider. Ein Spaziergang über die mittlere der drei parallel verlaufenden Hauptstraßen, die Corso Vittorio Emanuele, führt ausgehend vom Stadttor Porta Reale vorbei an Parks und öffentlichen Plätzen, ehe sie sich in der Mitte zur Piazza Municipio öffnet. Hier findet sich der beeindruckende Dom San Nicolò mit seiner doppeltürmigen Fassade und dem aufwendig gestalteten Eingangsportal. Sehenswert sind auch der Palazzo Ducezio (vis-à-vis vom Dom) und das ehemalige Benediktinerkloster Chiesa del Santissimo Salvatore, heute Heimat des städtischen Museums.
Sizilien-Urlaub: Tipps für Syrakus
Einst galt das UNESCO-Weltkulturerbe Syrakus als das „New York der Antike“. Gegründet von dorischen Siedlern im 8. Jahrhundert v. Chr., schwang sich Syrakus unter den Römern zur mächtigsten Stadt Siziliens auf. Eine der größten Sehenswürdigkeiten Siziliens ist der Dom von Syrakus, Santa Maria delle Colonne, gelegen auf der Halbinsel Ortigia. Gebaut als Tempel für die Göttin Athene, wurde im Zuge der Christianisierung ab dem 7. Jahrhundert eine Kirche um den Tempel herum errichtet. Herausgekommen ist eine überaus faszinierende Mischung aus antikem Tempel und mittelalterlicher Kirche, deren Fassade im 18. Jahrhundert im barocken Stil runderneuert wurde. Auch heute sind die Säulen der linken Seite des Tempels teilweise noch von außen sichtbar. Vom Inneren der Kathedrale sind neun Säulen der rechten Seite zu erkennen. Einen Besuch wert ist zudem der Piazza Pancali mit den Säulen des Apollo-Tempels aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., den vielen Marktständen und der Piazza Archimede, das Zentrum der Altstadt. In Syrakus befindet sich auch Siziliens größtes Museum, das Museo Regionale Archeologico.
Antikes Sizilien-Highlight: Das Tal der Tempel
Das Tal der Tempel südlich von Agrigent ist eine der bedeutendsten antiken Anlagen weltweit. Die hier gefundenen Überreste der griechischen Stadt Akragas legen ein beredtes Zeugnis der einstigen Größe ab. Der archäologische Park Valle dei Templi ist mit seinen 1.300 Hektar der größte seiner Art auf der Welt und – man ahnt es schon – UNESCO-Weltkulturerbe. Im Westteil der Anlage befinden sich vor allem Tempel des Zeus, der Dioskuren und chthonischer Gottheiten. Im östlichen Abschnitt liegen die Tempel von Hera, Herkules und Concordia – letzterer ist einer der am besten erhaltenen Tempel der griechischen Antike.
Sizilien: Sehenswürdigkeit Villa Romana del Casale
Wer wissen möchte, wie die oberen Zehntausend im Römischen Reich gelebt haben, erfährt es bei einem Besuch des UNESCO-Weltkulturerbes Villa Romana del Casale in der Nähe des Städtchens Piazza Armerina. Wahrscheinlich im frühen 4. Jahrhundert n. Chr. erbaut, war die Villa einst ein verschwenderischer Prunkbau, der etwa 45 Räume umfasste. Die vier Bereiche der Residenz gliedern sich in einen großen Eingang mit Innenhof, einen Haupttrakt mitsamt Garten, einen dreigeteilten Saal und eine Thermalanlage. Die Villa, dessen Besitzer im römischen Adel vermutet werden, ist vor allem für ihre prächtigen und hervorragend erhaltenen Mosaike wie die „Bikinimädchen“ berühmt.
Inselhopping im Paradies: Die Äolischen Inseln und ihre einzigartige Küche
Die Äolischen Inseln, auch bekannt als Isole Eolie, sind eine bezaubernde Gruppe von sieben vulkanischen Inseln im Tyrrhenischen Meer vor der Nordküste Siziliens. Jede Insel hat ihren eigenen einzigartigen Charme und Charakter, von den rauchenden Kratern auf Stromboli bis zu den farbenfrohen Häusern auf Lipari. Die Äolischen Inseln sind nicht nur für ihre spektakuläre Landschaft bekannt, sondern auch für ihre köstliche Küche. Besucher können sich an frischen Meeresfrüchten und Fischgerichten erfreuen, die von den lokalen Fischern gefangen werden. Ein besonderes Merkmal der regionalen Küche sind die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Kapern in verschiedenen Größen, die den Gerichten eine würzige Note verleihen. Die Äolischen Inseln bieten somit nicht nur eine reiche kulturelle und natürliche Vielfalt, sondern auch ein kulinarisches Erlebnis, das die Sinne verwöhnt und unvergessliche Eindrücke hinterlässt.
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