Triest: Sehenswürdigkeiten der Adria-Perle
Triest mit seinen gut 200.000 Einwohnern befindet sich am Golf von Triest und ist Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien. Von 1382 bis 1919 stand Triest unter habsburgisch-österreichischer Herrschaft – ein Umstand, der sich im Stadtbild widerspiegelt: Viele Gebäude lassen eher auf Wien schließen denn auf Rom, und am Bahnhof erinnert noch eine Statue an Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi. Viele Literaten liebten die Adria-Stadt; darunter der große Schriftsteller James Joyce („Ulysses“), der Anfang des 20. Jahrhunderts in Triest lebte und arbeitete.
Triests größte Sehenswürdigkeit: Piazza dell’Unita d’Italia
Das Herz von Triest schlägt an der Piazza dell’Unita d’Italia: Der „Platz der Einheit Italiens“ grenzt direkt ans Meer und ist, ähnlich wie in Venedig der Markusplatz, die „Visitenkarte“ der Stadt. Die drei übrigen Seiten der Piazza sind gesäumt von Prachtbauten des Neoklassizismus und Barock – darunter der Palazzo del Governo, das Rathaus Palazzo del Municipi, der Palazzo Pitteri und der von dem berühmten österreichischen Architekten Heinrich von Ferstel erbaute Palazzo del Lloyd Triestino. Das Zentrum des Platzes wird dominiert von einem Brunnen aus dem Jahr 1750, der die damals bekannten vier Kontinente darstellt. Neben dem Brunnen steht eine Säule von Kaiser Karl VI (1685 bis 1740), der mit seiner linken Hand auf den Hafen zeigt.
An der Piazza findet sich auch das Caffè degli Specchi – ein 1839 eröffnetes Kaffeehaus, ganz im Sinne der Wiener Kaffeehäuser geführt und einst von Berühmtheiten wie Rainer Maria Rilke, Franz Kafka und dem schon erwähnten James Joyce frequentiert.
Gleich neben der Piazza dell’Unita d’Italia liegt der Opernplatz Piazza Verdi mitsamt dem Teatro Verdi – erbaut zwischen 1798 und 1801 und noch heute eines der meistbesuchten Opernhäuser Italiens.
Triest und seine Altstadt
Am Fuße des Hügels San Giusto geht es noch weiter zurück in der Historie von Triest: Hier befindet sich die Città Vecchia, Triests Altstadt, mitsamt ihrer römischen Gründungsbauten. Etwa der Arco die Riccardo, der letzte erhaltene Bau der einstigen römischen Stadtmauer, die Kaiser Augustus im 1. Jahrhundert v. Chr. hatte errichten lassen. Nur geringfügig jüngeren Datums sind die Ruinen des Teatro Romano aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.
Direkt auf dem Hügel San Giusto liegt das Wahrzeichen Triests: die Kathedrale von San Giusto. Auf diesem Boden standen bereits zu Römerzeiten Tempel, ehe im 14. Jahrhundert der Bau in seiner heutigen gotischen Form entstand. Der Innenraum begeistert mit wunderschönen Mosaiken, die teilweise noch aus dem 5. Jahrhundert stammen.
San Giusto hält noch ein zweites Wahrzeichen und eine weitere von Triests wichtigen Sehenswürdigkeiten bereit: das Kastell von San Giusto, eine wuchtige Burg, die zwischen 1470 und 1630 entstand. Unbedingt den sensationellen Ausblick vom Burghof über ganz Triest genießen!
Vor den Toren von Triest: Die Sehenswürdigkeit Schloss Miramare
Ebenfalls einen Abstecher wert ist das Viertel Borgo Teresiano, zu Deutsch „Theresienvorstadt“, das im 18. Jahrhundert unter der Aufsicht von Kaiserin Maria Theresia von Österreich angelegt wurde. Zentraler Teil dieser „Neustadt“ ist der Canale Grande, ein schiffbarer Kanal, der von der Uferstraße ins Stadtzentrum führt. Am Ende des Kanals wartet die im klassizistischen Stil erbaute Kirche Sant’Antonio Nuevo. In der Neustadt befindet sich auch das älteste noch betriebene Kaffeehaus in Triest: das 1830 eröffnete Caffè Tommaseo an der Piazza Tommaseo.
Last but not least: Schloss Miramare bei Triest, errichtet auf den Klippen über dem Golf von Triest und in Sichtweite des Hafens. Das märchenhafte Bauwerk wurde samt seines prächtigen Gartens von Erzherzog Ferdinand Maximilian von Habsburg Mitte des 19. Jahrhunderts als Herrensitz erbaut und bietet einen einmaligen Blick über die Bucht.
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