Minestrone – der italienische Suppenklassiker
Der Begriff Minestrone stammt von dem italienischen Wort „minestra“ ab, was übersetzt einerseits „Suppe“ und andererseits „Mischmasch“ bedeutet. Tatsächlich ist die Vergrößerungsform „Minestrone“ eine „dicke Suppe“; ein gehaltvoller Eintopf, der je nach Region und Jahreszeit mit verschiedenen Gemüsen zubereitet wird und himmlisch frisch-würzig schmeckt.
War die Minestrone Seefahrer- oder Arme-Leute-Essen?
Ihr Ursprung ist nicht gänzlich geklärt. Laut einer Theorie war die Minestrone ein Gericht der ärmeren Bevölkerungsschichten, die in der Suppe verschiedene Essensreste verarbeiteten. Die Zutaten waren zudem günstig und gediehen prächtig im warmen mediterranen Klima. Eine andere Theorie besagt, dass die italienische Gemüsesuppe vor allem ein Seefahrergericht war: Auf ihren langen Reisen war es der Besatzung kaum möglich, schnell verderbliches Gemüse zu essen, so bekam sie gleich nach dem Einlaufen in einen Hafen immer einen Teller Minestrone.
Wahrscheinlich reicht die Historie der Minestrone aber sogar noch weiter zurück – nämlich bis zu „puls“, dem dicken Brei auf Getreidebasis, den es schon vor Jahrtausenden in Italien gab.
Regionale Feinheiten machen die Suppe aus
In der klassischen Variante aus Norditalien sind Lauch, Sellerie, Karotten, Erbsen, Wirsing, Kartoffeln und Bohnen wichtige Ingredienzien, ihren würzigen Geschmack erhält die Minestrone durch das Mitkochen von Pancetta (Bauchspeck) und die Zugabe von Parmesan.
Je nach Region kommen weitere Zutaten in die Minestrone: In Ligurien finden sich in der passenden Jahreszeit auch Pilze darin, in der Lombardei wird zur Sättigung Reis beigemischt, in der Toskana Nudeln. Apropos Toskana: Hier kippt man auch gern etwas Weißwein in die Minestrone. In Apulien mögen es die Suppenkenner scharf und mengen Chili unter.
Die Zubereitung von Minestrone ist denkbar einfach: Das Gemüse und der Speck werden glasig gedünstet und dann mit Gemüsebrühe aufgegossen. Das Ganze aufkochen, nach Gusto mit Wurst oder weiterem Speck verfeinern und vor dem Servieren mit Parmesan bestreuen. Aber das Schöne an der Minestrone ist ja, dass sich der „Mischmasch“ beliebig verändern und verfeinern lässt. Buon appetito!
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