Lasagne – Schicht für Schicht ein Genuss
Kein Wunder: Eine gelungene Lasagne ist fast wie ein kleines Kunstwerk, das liebevoll Schicht für Schicht erschaffen wird aus Pasta-Blättern, cremiger Sauce und kross gebackenem Käse.
Und dann dieser herrliche Duft, der aus dem Ofen dringt – fantastico! Und das Tolle an einer Lasagne: Jeder kann sein kulinarisches Bauwerk nach seinen persönlichen Vorlieben gestalten: mit grünen Nudeln, Fisch, Gemüse oder Mozzarella. Sie sehen schon: Der italienische Klassiker ist nicht nur vielschichtig, sondern auch verdammt vielseitig…
Es war einmal…
Wer den Ursprung der Lasagne ergründen will, muss weit zurück reisen. Das erste schriftlich verfasste Rezept wurde in einem der ältesten mittelalterlichen Kochbücher („Liber de coquina“) aus dem 14. Jahrhundert gefunden. „Die gekochten Schichten werden in eine feuerfeste Form gelegt und mit Gewürzen und geriebenen Käsen bestreut“ war darin zu lesen. Das Wort „lasagna“ (Singular) wird vom griechischen „lasanon“ abgeleitet, das schlicht Nachttopf bedeutet. Später machten die Römer daraus „lasanum“, den Kochtopf. Die Lasagne verdankt ihren Namen also jeweils dem Gefäß, in dem sie zubereitet wurde. Zu offiziellen Lasagne-Hochburgen entwickelten sich im Lauf der Jahrhunderte übrigens die Regionen Marche und Emilia-Romagna.
Köstliche Variationen
So vielfältig wie die italienische Küche in den unterschiedlichen Regionen ist, so abwechslungsreich sind auch die Rezepte. Die bekannteste Variation ist wohl diejenige „alla bolognese“, hierzulande serviert als „Lasagne al forno“. Sie hat ihren Ursprung in der Emilia-Romagna, wo jede Mamma natürlich ihr Geheimrezept für die beste Lasagne hütet. Es gibt in Italien aber auch sehr viele andere Spielarten des Ofenklassikers. Im Süden, in der Basilicata, serviert man die Lasagne mit Kichererbsen. In Mailand werden gern Gorgonzola und Champignons zwischen die Nudel-Platten gefüllt, im Piemont Trüffel und in Kampanien schichten Italiener die Lasagne bevorzugt mit Wurst, Ricotta und Mozzarella.
Besonders raffiniert: die „Vincisgrassi“
Bekanntermaßen haben populäre Gerichte nicht immer einen eindeutigen Ursprung. So ist auch die genaue Herkunft der „Vincisgrassi“ aus der Region Marken nicht eindeutig geklärt. Die Italiener bringen den Namen gern in Zusammenhang mit dem österreichischen General Windisch-Graetz, der während der Napoleonischen Kriege mit seinen Truppen vor Ancona gelegen haben soll. Der Feldherr sei von den gefüllten Nudelplatten derart begeistert gewesen, dass das Gericht in Windischgraetz, verballhornt Vincisgrassi, umbenannt wurde. Es gibt es auch Verfechter einer anderen Theorie, die besagt, das Gericht sei jenen Adeligen vorbehalten gewesen, die man wegen ihrer Leibesfülle auch als „princisgrassi“ („fetter Fürst“) bezeichnete. Welche Version aus immer davon stimmt, Fakt ist, dass die Füllung dieser Lasagne aus Innereien besteht. Weitere Besonderheit: Der Nudelteig wird mit Dessertwein zubereitetet und die Fleischsauce mit etwas Zimt abgeschmeckt. Mamma mia, klingt das lecker!
Welcher Wein passt zur Lasagne?
Fleisch-Lasagne, die traditionell mit herzhafter Tomatensauce und Käse geschichtet wurde, passt am besten zu vollmundigen Rotweinen wie Merlot, Chianti und Valpolicella. Zu vegetarischen Varianten (z.B. mit Auberginen, Zucchini, Spinat, Pilzen oder Spargel) harmonieren leichte Weine wie ein Chardonnay. Hunger bekommen? Dann ran an die Nudelplättchen! Und buon appetito!
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