Martini, Campari & Co
Der Blick auf den Platz und ein Aperitivo öffnen die Seele. Tauben umkreisen den Dom, Opern-Fans flanieren zur Abendvorstellung der berühmten Scala, und Touristen knipsen Motive im Sonnenuntergang.
Italien und der Aperitivo. Es ist eine Geschichte bekannter Marken, die fest in der Popkultur verankert sind. Martini ließ Andy Warhol Werbeplakate entwerfen, Campari verbreitete sein Konterfei auf blechernen Werbetafeln an den Bars und Cafés. Jüngstes Aushängeschild ist der Aperol, der mit Prosecco kombiniert (Sprizz) zum Modegetränk geworden ist. Zusammen mit Gin bilden Martini und Campari den italienischen Cocktail-Klassiker Negroni.
Klar, klassisch, Martini
Die italienische Firma Martini & Rossi begann 1863 in Pessione bei Turin damit, den Martini genannten Wermut (international: Vermouth) zu produzieren. Ein mit Kräutern und Gewürzen aromatisierter bitterer Likörwein, der während des Gärungsprozesses mit Alkohol versetzt wird. Beliebt ist heute vor allem der bianco, der leicht süßlich schmeckt und eine Vanille-Note enthält. Anders als der rosso ist er milder im Geschmack. Pur auf Eis oder im gleichnamigen Cocktail, den James Bond bekannt machte, ist er ein Genuss.
Funkelnd wie ein Rubin, der Campari
Wie ein Rubin funkelnd kommt der Campari wegen seiner roten Farbe daher. Erfinder Cesare Campari soll jahrelang an dem Rezept für den bitteren Likör getüftelt haben, ehe sein Sohn ihn 1904 erstmals in Sesto San Giovanni bei Mailand herstellte. Die Zutaten sind ein streng gehütetes Geheimnis. Mit Orangensaft auf Eis ist Campari vor allem in Deutschland ein Begriff – probieren Sie ihn aber mal als „Tocco rosso“, mit Eis, Holunderblütensirup, Prosecco und frischer Minze!
Bitter, süß, Aperol
Aus dem Vertrieb des Hauses Campari stammt auch der jüngste Aperitif-Liebling, der Aperol. Der bittersüße Likör mit orange-roter Färbung kam 1919 erstmals in Padua auf einer Messe auf den Markt. Die Brüder Luigi und Silvio Barbieri destillierten Wasser und Alkohol zusammen mit Rhabarber, Chinarinde, gelbem Enzian, Bitterorange und aromatischen Kräutern. Seinen Durchbruch feierte er in Italien bereits in der Nachkriegszeit, in Deutschland erst in den vergangenen Jahren. Wie kein anderer Drink läutet der Aperol Sprizz den Frühling ein – auch in Mailand.
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