Valpolicella: Die Heimat des Amarone
In Norditalien, in der Region Venetien, liegt Valpolicella. Nördlich von Verona, östlich der Etsch und wenige Kilometer vom Gardasee entfernt beginnt das traditionsreiche Weinbaugebiet. Rustikale Bauernhäuser und venezianische Villen zeugen von der langen Geschichte des Weinbaus, der sich bis heute zwischen grünen Hochebenen, wilden Bächen, Schluchten und Grotten abspielt.
Markenzeichen: Valpolicella und Ripasso
4.000 Hektar Rebfläche umfasst das DOC-Weinbaugebiet. Auf den Hügeln wachsen die Sorten Rondinella, Corvina Veronese und Molinara. Auch Barbera und Sangiovese sind zu finden.
Berühmt ist Valpolicella für den gleichnamigen Rotwein. Den leichten, jungen Wein mit der hellrubinroten Farbe trinken Sie am besten leicht gekühlt im Sommer. Feine Noten von Bittermandel begleiten seine fruchtigen Aromen, manche Valpolicella-Weine schmecken auch nach Rosen oder Sauerkirsche.
Ein gehaltvoller und intensiver Valpolicello entsteht in der Classico-Zone: Durch das Ripasso-Verfahren, bei dem eine zweite Gärung stattfindet, keltern die italienischen Winzer einen komplexen Spitzenwein, etwa den Ripasso Valpolicella Classico Superiore.
Aushängeschilder: Amarone und Recioto
Weinkenner denken bei Valpolicello sofort an Amarone und seinen kleinen Bruder, den Recioto. Für den Amarone werden die Trauben zunächst getrocknet. Nach der Gärung hat der wuchtige, dunkle Rotwein einen leicht bitteren Geschmack und ist ein Liebhabertropfen. Der Trester des Amarone ist die Grundlage für das Ripasso-Verfahren.
Der Recioto wird auf die gleiche Weise hergestellt wie Amarone, gärt jedoch nicht durch. Zu den bitteren Aromen gesellt sich deshalb eine charakteristische Süße, die perfekt zu Desserts passt.
In unseren italienischen Weinwelten stellen wir den Amarone della Valpolicella und seine Verwandten näher vor.
Klassische Amarone-Weingüter
Klassische Weingüter für Amarone sind Allegrini und Tenuta Sant Antonio. Bereits im 16. Jahrhundert wurde auf den Ländereien des Betriebs Allegrini Wein produziert. In den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts führte Giovanni Allegrini modernste Kellertechniken ein. Zusammen mit der intensiven Pflege der Weingärten und den strengen Auswahlkriterien bei der Weinlese entsteht so ein Amarone della Valpolicella von höchster Güte. Neben Amarone füllt der Betrieb auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon und Syrah sowie Einzellagenweine ab. Die italienischen Weine von Allegrini reifen in der Regel zwei bis drei Jahre in Eichenfässern und weitere zwölf Monate in der Flasche, bevor sie in den Handel kommen.
Das Weingut Tenuta Sant Antonio leiten die vier Castagnedi-Brüder Armando, Massimo, Paolo und Tiziano. Sie haben den Betrieb nach der Übernahme erweitert und modernisiert: neuer Weinkeller, neue Weinstöcke, neue Verfahren. Ihre ungewöhnliche Vorgehensweise gepaart mit größter Sorgfalt spiegelt sich in der Qualität ihrer Weine wider, etwa im Amarone della Valpolicella Selezione Castagnedi Magnum.
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