Wein: Korken oder Schraubverschluss?
Ein Korken lässt bereits das Aroma des Weins erahnen, noch während er aus dem Flaschenhals ploppt. Der Schraubverschluss erspart das umständliche Hantieren mit dem Korkenzieher, auch landen keine Korkbrösel in der Flasche. Doch sagt der Verschluss auch etwas über die Qualität des Inhalts aus? In unserem Überblick erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile ein Korken oder Schraubverschluss für Wein hat.
Korken
Für einen Korkverschluss wird die Rinde der Korkeiche abgeschält und in die passende Form gestanzt. Bereits die alten Griechen verschlossen im 5. Jahrhundert v. Chr. ihre Amphoren mit Korken. Weine mit diesem klassischen Verschluss genießen besonderes Prestige. Tatsächlich ermöglicht der Naturkorken einen Sauerstoffaustausch, wodurch der Wein in der Flasche weiterreifen kann. Ein Korken bietet sich deshalb für Weine an, die nicht jung getrunken werden.
Der Nachteil von Naturkorken: Er kann Ursache für Korkschmecker sein, der Weinfehler macht den Wein ungenießbar. Hervorgerufen wird er durch Mikroorganismen, die sich in den Poren des Korkens einnisten. Fairerweise muss gesagt werden, dass Korkschmecker durch Verunreinigungen bei der Produktion auch bei Weinen ohne Korken auftreten kann.
Press- und Plastikkorken
Eine Alternative zu Naturkorken sind Presskorken, die aus Korkgranulat hergestellt werden. Sie haben dieselben positiven wie negativen Eigenschaften wie Naturkorken, kosten aber deutlich weniger. Unter Umständen können die Bindemittel den Geschmack des Weins beeinflussen.
Sogenannte Synthetikkorken bestehen aus Kunststoff oder Zuckerrohr. Sie sind günstiger als Naturkorken und ermöglichen ebenfalls einen geringen Sauerstoffaustausch. Allerdings geben sie bei längerer Lagerung möglicherweise Fremdaromen an den Wein ab. Press- und Synthetikkorken ziehen Sie wie Naturkorken mit einem Korkenzieher aus dem Flaschenhals.
Die meisten Weine in unserem Onlineshop sind übrigens mit einem Natur- oder Synthetikkorken verschlossen.
Schraubverschluss
Auch hochwertiger Wein ist zunehmend statt mit Korken mit Schraubverschluss erhältlich. Der Verschluss, auch Stelvin genannt, ist aus Aluminium gefertigt. Selbst Weinkenner schmecken keinen Unterschied zwischen einem einwandfreien Naturkorken und einem guten Drehverschluss. Das Ritual des Entkorkens entfällt natürlich, dafür lässt sich die Flasche kinderleicht öffnen – und auch wieder verschließen, sollte der Wein nicht aufgebraucht sein. Das ist sowohl in der Gastronomie als auch zu Hause praktisch.
Glasstopfen
Seltener sind Weinflaschen mit einem Glasstopfen verschlossen. Das Glas ist mit einem Kunststoffübergang ausgestattet, wie er auch bei Deckeln von Mineralwasserflaschen zum Einsatz kommt. Der Glasstopfen ist komplett geruchs- und geschmacksneutral und verschließt den Wein hermetisch. Der Wein kann nicht oxidieren, eventuell entstehen dadurch Schwefeltöne. Glasstopfen sind vergleichsweise teuer – lassen sich aber wiederverwenden.
Ob Sie zu einem Wein mit Korken oder Schraubverschluss greifen, ist also letztendlich Geschmackssache. Und wo wir beim Geschmack sind: Wählen Sie einfach den Wein, der Ihnen am besten schmeckt!
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